Unterschiede zwischen Deutschland und Großbritannien

In Deutschland arbeiten immer noch viele niedergelassene Ärzte allein. Auf der Insel sind Gemeinschaftspraxen die Regel. Fachärzte gibt es nur in Krankenhäusern, wo sie unter anderem auch ambulante Sprechstunden abhalten. Ein Patient muss jedoch zuerst seinen GP konsultieren (Primary Care), der ihn dann, wenn er es für sinnvoll hält, überweist. Dabei sollte er jedoch eher strenge Maßstäbe anlegen, da die Wartezeiten für Facharzttermine (Secondary Care) oft sehr lang sind.

Bis 2004 war ein GP – zumindest auf dem Papier – vierundzwanzig Stunden am Tag, dreihundertfünfundsechzig Tage im Jahr für seine Patienten verantwortlich und musste erreichbar sein, er konnte jedoch diese Verantwortung an einen Kollegen delegieren. Heute ist ein GP nur noch wochentags zwischen 8 und 18 Uhr für seine Patienten verantwortlich, die Versorgung außerhalb dieser Zeiten („Out of Hours“) kann er an andere Träger abgeben.

Im Gegensatz zu Deutschland arbeiten britische GP’s viel mehr im Team mit anderen Health Care Professionals wie zum Beispiel Praxis-Krankenschwestern, Gemeindeschwestern, Krankengymnasten, Sozialarbeitern, Hebammen oder Health Visitors. So halten die Krankenschwestern in der Praxis des Hausarztes oft selbständig eigene Sprechstunden für chronisch kranke Patienten wie z.B. Asthmatiker oder Diabetiker ab und die Gemeindeschwestern betreuen alte und gebrechliche Patienten weitgehend in eigener Regie.